Die Filme mit den Schulfreunden

Wir gingen zusammen in die Schule, ins deutsche Gymnasium der Stadt Biel: Urs Aebersold, Philip Schaad und ich. Wir haben es alle drei knapp über die Matur geschafft...

Die Lust Filme zu machen war für alle uns schon lange da, wir waren auch Teilnehmer der ersten Filmarbeitswochen der Schweizer Gymnasien und haben dort weitere Filmfreaks kennen gelernt. Daraus entstand später unser wanderndes Festival "Ciné Circus".

Promenade en hiver (1965/1966)

Ein Winter-Liebes-Gedicht: zwei die letzlich doch nicht zusammen kommen können.
Gedreht in den Seeländer-Winter-Wäldern, inspiriert von "Hiroshima, mon amour", "Moderato Cantabile" und "L'anné dernière à Marienbad" mit interessanter Trickfilmkamera und schöner Piano-Musik vom Hauptdarsteller.

Unser erster Auftritt an den zweiten Solothurner Filmtagen 1965.

Von der Kritik zusammen mit Werner Saubers "Innen ist Aussen" als neues Schweizer Schmerz-Kino besprochen. (Sauber wurde später als RAF-Mitglied von der BRD-Polizei erschossen, Klopfenstein hat ihm später den mit Marcus Nester zusammen geschriebenen Kriminal(film)-roman "Die Migros-Erpressung" gewidmet.)

Regie, Buch: Urs Aebersold.
Kamera, Titelzeichnungen: Clemens Klopfenstein.
Trickkamera: Urs Aebersold.
Darsteller: Cecilia Kaelin, Philip Schaad.
Musik: Philip Schaad.
Produktion: Urs Aebersold, AKS-Flmarbeitsgemeinschaft.
Länge: 20 min.
Format: 16mm, s/w, 1:1.33.

Umleitung (1966/1967)

Sommer 1966 im sehr heissen Basel: die drei Bieler Gymnasiasten die knapp die Matura geschafft haben, sind mittlerweile an der Kunstgewerbeschule (Clemens K.), am kunsthistorischen Seminar (Philip S.) und bei der Securitas (Urs A.) gelandet. Alle drei wollen einen Kurzfilm drehen und zwar mit dem verschrobenen Kunstschüler Till Kruse, der auch in Basel studiert. Doch dieser vergisst den Drehtermin... Nach ein paar Wartetagen und Nächten will Klopfenstein endlich das neue Material probieren.

Die zwei "Regisseure" (Aebersold und Schaad) willigen ein, ihm einige Filmszenen vorzuspielen, vorab Sterbens- und Kill-szenen aus dem neusten Kino... Da Kruse endgültig nicht erscheint... entwickelt sich aus den bezuglosen Szenen einer der lockersten Filme des jungen Schweizer Films. Inclusiv einer Ironisierung des vorhergehenden Winter-Schmerz-Pennäler-Films jetzt "Promenade en Eté". Ein Grosserfolg bei den 3. Solothurner Filmtagen.

Regie, Buch: Urs Aebersold, Clemens Klopfenstein, Philip Schaad.
Kamera: Clemens Klopfenstein.
Schnitt: Urs Aebersold, Clemens Klopfenstein, Philip Schaad.
Darsteller: Urs Aebersold, Philip Schaad, Odile Gogniat, Theres Fellmann, Ruedi Gilomen, Reinhard Klessinger.
Produktion: AKS-Filmarbeitsgemeinschaft.
Länge: 20 min.
Format: 16mm, s/w, 1:1.33

Wir sterben vor (1967)

Jetzt wird es ernst... Der Grosserfolg der "Umleitung" ruft nach mehr! Aebersold geht an die Münchner Filmschule, auch Remo Legnazzi, der bei diesem Film zum erstenmal mit Klopfenstein mitmachen wird. Phillip Schaad und Klopfenstein, der zusammen mit Ruedi Haerdi und Reinhard Klessinger an der Kunstgewerbeschule Basel studiert und an der legendären WG "Bläsiring 115" ein Abbruchhaus im Kleinbasel residieren, machen sich an die Produktion einer grösseren Geschichte, die im No-mans-land im Elsass am Kanal bei Kembs in leeren Fabrikruinen spielen soll. Inspiriert vom neuen italienischen Western-Kino, aber auch vom Cinema-Nouvo aus Brasilien! ("Terra em Transe" "Antonio das Mortes" und "Vidas Seccas")

Sie können Schulkameraden, Manuela Legnazzi, Esther Ringger-Meier, Jimmy Weiss, Lisa Rehsteiner, Samuel Eugster, Mario Rappo, Ruedi Schaufelbühl aber auch bekannte Basler Künstler und teilweise ihre eigenen Lehrer, wie Lenz Klotz, Hans Hartmann, Johannes Burla, Alex Maier, Lotti Krauss, Dora Bernoulli und sogar EMIL überzeugen, mitzumachen. Emil war damals Betreiber des Kleintheaters Luzern und zeigte die "Umleitung". Als er hörte, dass wir im Elsass einen neuen Krimi drehten, meinte er, er komme einfach mal vorbei, vielleicht könne er was improvisieren, er hätte eine Tournee in Süddeutschland und hätte durch den Tag Zeit ins Elsass rüberzukommen. Es wurde sein erster Auftritt im Schweizer Film!

"Wir sterben vor" wurde wegen seiner kruden Westernform, drei Hauptkiller: Schaad, Klessinger und Haerdi gegen drei Nebenkiller (Kaempf/Maier/Remy Zaugg) und einer Oberjustiz (Klotz/Hartmann/Eugster) mit einer kurzen Vermischung eines Krimis aus der Romandie ("L'inconnu de Shandigor") in der nicht ganz klar wird, wer eigentlich gegen wen kämpft, und wieso überhaupt? Nur wegen seiner poetischen Bildern und seiner extremen Tonspur sowie seinen charakteristischen Gesichtern aus der damaligen Basler Künstlerwelt, als "Gewalt-Gedicht" geschätzt.

Er hatte einen Achtungserfolg am berühmten Experimental-Filmfestival von Knokke-Le-Zout 67 und am Festival von Oberhausen 67.

Regie, Buch: Urs Aebersold, Clemens Klopfenstein, Philip Schaad, Ruedi Härdi, Reinhard Klessinger.
Kamera: Clemens Klopfenstein.
Darsteller: Philip Schaad, Ruedi Härdi, Reinhard Klessinger, Lotti Krauss, Dora Bernoulli, Johannes Burla, Lenz Klotz, Max Kaempf, Alex Maier, Remy Zaugg, Emil Steinberger, Manu Legnazzi, Hans Hartmann, Samuel Eugster, Lisa Rehsteiner, Jimmy Wyss, Hans Baumgartner, Esther Ringger, Mario Rappo, Fredi Frey, Remo Legnazzi.
Produktion: AKS (Aebersold Klopfenstein Schaad).
Länge: 33 min. (inkl. Interview von Mario Cortesi für die "Antenne" von SF-Drs)
Format: 16mm, s/w, 1:1.33

Varieté Clara (1968/1969)

Regie, Buch: Clemens Klopfenstein, Philip Schaad, Georges Janett.
Kamera: Clemens Klopfenstein und Georges Janett.
Produktion: AKS-Filmarbeitsgemeinschaft.
Länge: 45 min.
Format: 16mm, s/w + Farbe, 1:1.33

Die Fabrikanten (1973)

Arbeitstitel: "Die müden Träumer"

Buch und Regie: Urs Aebersold, Clemens Klopfenstein und Philip Schaad (AKS), nach einer Idee von Clemens Klopfenstein der die Akten seines Vater Albert (Gerichtspräsident und Anwalt) über den Bieler Uhrenschmuggel nächtlicherweise durchstöberte.
Kamera: Clemens Klopfenstein und Werner Zuber.
Darsteller: Fred Haltiner, Hansruedi Twerenbold, Walo Lüönd, Melitta Gautschy, Adolph Spalinger, Franz Matter, Rudolf Ruf, Klaus Knuth, Evelyne Kraft, Markus Mislin, Eva David, Eva Langgraf, Jürg Hügi, Gilbert Costa, Alex Leitner, Eugen Hänni, Romy Nägeli, Hans-Jürg Schär, Heide Takàts, Walter Hübscher, Esther Schenker, Hans Zesiger, Dora Aebersold, Ursula Frei, Jacques Schaer, Marcel Chresta, Hubert Klopfenstein, Laszlo Tolvay, Felice Benelli.
Produktion: AKS-Filmarbeitsgemeinschaft, mit Partner Film AG.
Länge: 90 min.
Format: 35mm, Farbe, 1:1.33

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